Eine Woche lang täglich 15 Stunden im Schweigen in einer Mönchszelle mit nur drei Fragen – wer tut sich das an?
Eine Woche lang täglich 15 Stunden im Schweigen in einer Mönchszelle mit nur drei Fragen – wer tut sich das an?
Convento Bigorio, Juli 2023
Es ist schon eine Zeitlang her, schwingt aber immer noch, wenn ich davon erzähle!
Hier meine Rückmeldung zu Naikan:
Im Naikan wurde mir bewusst, wie stark mein Geist die negativen schwierigen Erlebnisse zitiert, und eine Opferrolle konstruiert.
Mit der neuen Fragestellung mit Fokus auf das Gute, habe ich meine eigene Geschichte voller Dankbarkeit und Zufriedenheit erleben dürfen.
Die Aufteilung in verschiedene Zeitabschnitte erlaubte mir die Fülle des Erlebten wahrzunehmen.
Die Antworten auf die 3 Fragen konnte ich immer wieder im Zwischengespräch abgeben, und war so wieder frei für den nächsten Abschnitt meines Lebens.
So entstand mit der Zeit eine chronologische Ordnung der Ereignisse, die zu neuen Einsichten führte.
Naikan hat den Beobachter in mir gestärkt, auch nachhaltig.
Ich bin gespannt, wie das nächste Naikan werden wird!
A.A.
Convento Bigorio, November 2022
Drei Gedanken zu meiner Naikan-Woche im Herbst 2022
Während der Naikan-Woche gab es Zimmerservice. Ein Kursteilnehmer namens M. hat uns jeweils Zmorge, Zmittag und Znacht in die Zelle gebracht. Er klopft an die Tür, ich öffne sie von innen, er kommt herein, stellt das Tablet ab und sagt «en Guete». Dieses «en Guete» hat mich berührt. Als würde er mein Essen segnen und mir sagen, ich bin da, du bist nicht allein. Seither höre ich manchmal, wenn ich mich an den Esstisch setze, ein leises «en Guete» und merke, dass es meinem Magen guttut.
Die Begleitung durch Ruedi war für mich etwas ganz Besonderes. So hingebungsvoll, präsent, zuverlässig. Er kommt, hört zu, ohne Wertung. So ein Zuhören kann viele Schmerzen heilen. Der Begriff «ganz Ohr sein» passt wunderbar. Ruedi hat sich auch darum gekümmert, dass ich nach dem Zmittag jeweils meinen Espresso bekam.
Ein paar Tage nach meiner Naikan-Woche habe ich meine Mutter besucht. Und wisst ihr was? Ich habe sie geliebt. Unglaublich. Ich habe Liebe gefühlt. Das geht eindeutig auf das Naikan-Konto!! Ich bin sehr dankbar, dass sich dieser lebenslange schlimme Widerstand gegenüber meiner Mutter aufgelöst hat und dass Liebe zum Vorschein gekommen ist. Das hätte ich nie gedacht.
V. S.
Es ist eine große Herausforderung für mich, mich auf etwas zu konzentrieren. Die Ablenkung innerlich ist immer groß. Das Umfeld im Kloster war für mich da wichtig und hilfreich. Wie im Achtsamkeitstraining habe ich mir wieder und wieder die drei Fragen geholt um mich zu fokusieren und zu konzentrieren.
Die Handlungs- und Bewegungsdeprivation war intensiv. Natürlich dienen sie der Konzentration auf das Wesentliche. Unerwartet war für mich, dass ich die Woche gar nicht als „Schweigewoche“ wahrgenommen habe, da ich mich innerlich die ganze Zeit mit Wörtern und Begriffen auseinandergesetzt habe.
Mein großes Vorhaben war: mich zu öffnen und meine Abwehr klein zu halten – dennoch war das Seminar eine Herausforderung. Tatsächlich bin ich vorangekommen in dieser Woche. Ich habe einen Eindruck erhalten, was die Methode für mich ermöglichen kann. Ich habe ganz tiefe Dankbarkeit und Verbundenheit erfahren können.
D.N.
Die Woche war für mich ein Erfolg. In meinem Alltag nahm ich mir selten genügend Zeit für mich selber, das Naikan hat mir aber aufgezeigt wie wichtig und schön diese Zeiten sind. Aktuell fällt es mir deswegen deutlich einfacher, mir diese Zeit zu nehmen und auch ganz bewusst offline zu gehen. Die klaren Gedanken, die innere Ruhe und das bewusste Wahrnehmen meiner Umgebung will ich nie wieder missen.
M.M.
Etwas nervös, aber auch neugierig, startete ich in die Naikan-Woche. Ich war gespannt, wie es mir ohne Handy, Bücher und andere Ablenkungsmöglichkeiten ergehen wird.
Es ging erstaunlich gut. Durch die Fragen kamen mir konkrete Bilder/Situationen in den Sinn, die meine Dankbarkeit gegenüber diesen Personen vergrösserte. Zudem wusste ich die Ruhe, den grandiosen Ausblick und die Tagesstruktur zu schätzen.
J.F.
Convento Bigorio Mai 2021
Erfahrungsbericht M.H.
Auch im 3. Naikan tauchten nochmals viele Erinnerungen auf.
Mit Psychotherapie und Achtsamkeit, über viele Jahre, überreifte ich in dieser Woche ein Trauma.
Dies ergab sich ganz natürlich. Dafür bin ich sehr dankbar.
Viel Lob an die stets sehr einfühlsame und wirklich kompetente Leitung.
Das Essen 1a, Lage mit Aussicht traumhaft und die Krypta Kraftort mit hoher(!) Frequenz.
Alles in allem meine vollste Empfehlung!
Erfahrungsbericht S.Sch.
Ab vom Schuss bei einer wunderbaren Aussicht in sich kehren und den Gedanken freien Lauf lassen. Drei Mal täglich eine exzellente vegetarische Mahlzeit geniessen. Keine Medien, kein Handy. Die Zeit für sich nutzen. Schweigen und wertschätzend die Vergangenheit reflektieren und auf sich wirken lassen. So erlebte ich eine Woche Naikan. Noch nie habe ich eine Woche so bewusst für mich gestaltet. Eine gute Erfahrung, um zur Ruhe zu kommen. Danke durfte ich Teil davon sein und mit voller Dankbarkeit zurück zu meinen Mitmenschen kehren.
Convento Bigorio April 2019
Erfahrungsbericht A.W.
NAIKAN – die etwas andere Selbstreflexion
Eine Woche lang täglich 15 Std. im Schweigen in einer Mönchszelle mit nur drei Fragen – wer tut sich das an?
Die drei Fragen haben es in sich – vor allem die dritte: welche Schwierigkeiten habe ich der Person bereitet, mit der ich mich gerade intensiv beschäftige.
Meist ergehen wir uns ja gerne in selbstgestrickten Geschichten und Dramen, die wir von den Andern erleiden bzw. ihnen in die Schuhe schieben. Hier im NAIKAN stelle ich mich bewusst in die Schuhe des Andern und übe mich in seiner Sichtweise. Dabei geht es um reine Fakten.
Dank der klaren Tagesstruktur und der einfachen Vorgabe erlerne ich selbstverantwortlich eine neue Fähigkeit, hinzuschauen und nach innen zu horchen – ohne Erwartungen und Vorstellungen, ohne Interpretationen und Analysen. Die Fülle der Fakten, die sich täglich in 15 Stunden ansammeln, lässt mich z.B. erkennen, wieviel Zuwendung und Liebe ich tatsächlich bekommen habe, sie aber durch meine selbstgestrickten Denk-und Verhaltensmuster, mein „Tunnel“denken, weggefiltert hatte – und wie reich und farbig mein Leben wirklich ist.
Und das schier unglaubliche Resultat nach 7 Tagen intensiven Übens: meine Sichtweise hat sich zu weiten begonnen, mein Herzensverständnis für mich und Andere hat zugenommen, ich bin versöhnlicher und toleranter geworden und spüre Freude und Dankbarkeit für mein Leben.
Zugegeben, diese Innenschau braucht neben Mut und Ehrlichkeit sich selbst gegenüber auch beharrliche Ausdauer, aber es lohnt sich: die eigenständige, von aussen unbeeinflusste Prüfung meiner Denk- und Handlungsmuster stärkt mein Vertrauen in mich selbst und ermächtigt mich, meine Projektionen zurückzunehmen und die Verantwortung für mein Leben ganz zu übernehmen, mein Glücklichsein selber zu schmieden.
Und das Gute daran ist, dass man an seiner Um-Programmierung dranbleiben kann, ohne auf einen Therapeuten angewiesen zu sein.
Take it easy – but take it 🙂
Erfahrungsbericht P.L.
Ein zweites Mal eine Woche Naikan anzugehen und durchzuziehen erlebte ich als eine spannende Erfahrung und Herausforderung. Im Vorfeld wie auch im Naikan selbst ging es nun zusätzlich zur eigentlichen Auseinandersetzung mit mir auch darum, mit Themen wie Wiederholung sowie auch (Selbst-)Zweifel an der Entscheidung für ein erneutes Naikan umzugehen. So brauchte ich drei Tage, bis ich tatsächlich „angekommen“ war. Danach konnte ich mich auf die Naikan-Fragen beziehungsweise auf mich, meine Handlungsweisen und -muster, meinen Umgang mit Mitmenschen und mit mir einlassen. Die Möglichkeit des Rückzugs, ruhiger Schlaf mit zunehmender Traumaktivität, feines Essen sowie wunderbare Aussicht aus dem kleinen Klosterzimmer haben den strukturierten und gut angeleiteten Tagesablauf als Bonus angenehm abwechslungsreich gestaltet. Die Überwindung der schwierigen ersten Tage hatte einen positiven Einfluss auf den Prozess und im Nachhinein bin ich froh, dass dies so passiert ist, denn auch daraus konnte ich lernen.
Erfahrungsbericht S.S.
Die Naikanwoche im Tessin war für mich eine neue Lebenserfahrung, von welcher ich noch lange profitieren werde!
In einem schönen Kloster, mit einer wunderbaren Aussicht, einer ausgezeichneten Küche und einer kompetenten Begleitung, durfte ich mir einfach einmal Zeit für mich nehmen. Wann hat man sonst im hektischen Alltag die Möglichkeit dazu? Ich konnte mich an ganz konkrete Situationen aus meiner Vergangenheit erinnern, von welchen ich
nicht mehr gewusst habe, dass diese in meinem Kopf überhaupt noch vorhanden sind. Dabei habe ich viel über mich selbst und über meine Beziehungen gelernt und mir wurde bewusst, dass ich mein ganzes Leben lang, immer wieder beschenkt wurde. Dieser Gedanke befreit und schenkt Lebensfreude, danke!
Schweibenalp November 2017
Erfahrungsbericht D.P.
Zum Abschluss möchte ich nach all der Skepsis meine Dankbarkeit ausdücken, an diesem Seminar teilgenommen haben zu dürfen. Es war nicht lebensverändernd. Das kann man nur selbst sein. Aber ich spürte bereits nach einmaliger Teilnahme, dass es ein Instrument dazu sein kann und schon nach einer Woche hat sich meine Sicht auf mein Leben, meiner Rolle darin und der meiner Bezugspersonen verändert.
Convento Bigorio Juli 2017
Erfahrungsbericht H.M.
Ich habe verstanden, dass, wenn ich meine Schwierigkeiten selber trage, kein weiteres Leid entsteht. Für diese Einsicht aus der Naikan-Woche in Bigorio bin ich sehr dankbar.
Erfahrungsbericht B.R.
Als ich am Samstag im Convento ankam, hatte ich ein belastendes Problem im Rucksack. Während der Woche in der Stille hat sich das Problem nicht verändert. Es wartete, respektive wartet nach wie vor im Alltag auf mich. Was sich aber geändert hat, ist meine Sichtweise. Es ist nämlich kein Problem mehr, es belastet mich nicht mehr, es ist einfach eine Aufgabe, welche ich lösen werde wie viele andere auch. Das zeigt mir, dass ich mein Glück niemals ausserhalb von mir finden kann. Es ist in mir und nur in mir. Diese Weisheit kannte ich schon vorher und sie stammt auch nicht von mir, während dem Naikan aber wurde sie in mir klar und verständlich und das fühlt sich leicht und friedlich an. Grazie.
Schweibenalp Oktober 2016
Erfahrungsbericht B.G.
Es war mein zweites Naikan, mein erstes war vor drei Jahren, und es war um einiges intensiver für mich als mein erstes Mal. Vielleicht weil ich schon wusste was mich erwartet, wie es abläuft? Oder war ich einfach bereit noch tiefer in meine Geschichte zu tauchen? Egal, es war intensiv, ich war noch in Naikan versunken als ich schon lange wieder zu Hause war, tagelang kamen und kommen mir immer noch Erlebnisse mit den drei Fragen in den Sinn.
Ein paar Mal kam auch in diesem Naikan der Wunsch auf die Koffer zu packen und abzuhauen. Jeweils nur kurz, denn ich schaute dann genau hin was mich denn blockiert, was ich nicht wahrhaben möchte. Es waren schon grosse Brocken an Schwierigkeiten die sich zeigten. Ich schaute sie und den Menschen dem ich sie bereitet hab an und ein Gefühl der Demut durchflutete mich. Es war befreiend meine Geschichte, mein Leben noch einmal zu reflektieren.
Die drei Jahre zwischen den beiden Naikan waren sehr ereignisreich, und oft übte ich Naikan für mich selbst. Es half mir oft in Situationen die ich ohne Naikan nie aus der Perspektive „wo bereite ich der Person Schwierigkeiten“ angeschaut hätte. Aber genau in dieser Frage liegt oft schon der Lösungsweg.
Ein intensives Gefühl von Demut und Dankbarkeit den Menschen gegenüber die mich in meinem Leben begleitet haben und noch begleiten, durchfluten mich. Innere Ruhe und Geduld mit meiner Umwelt und mir selbst stärken mich auf meinem weiteren Lebensweg.
Naikan mit seinen drei Fragen werden mich auch weiterhin in meinem Leben begleiten.
Vielen Dank lieber Ruedi, für deine Fürsorge, deine Demut, dein Da sein.
Erfahrungsbericht D.P.
Meine erste Erfahrung mit Naikan ging ich ohne
Erwartungen und konkrete Ideen an. Ich kam also auf der Schweibenalp an,
wurde beim und nach dem Nachtessen von Ruedi begrüsst (mit drei
weiteren Teilnehmenden), Ruedi erklärte Naikan („japanische Methode zur
Selbsterkenntnis“) und deren „Regeln“ (wie wir uns verhalten sollen,
damit Naikan zur Entfaltung kommen kann). Vor den ersten anderthalb
Stunden Naikan (darüber nachdenken was meine Mutter für mich von meiner
Geburt bis zu meinem 6ten Lebensjahr getan hat, was ich im selben
Zeitraum für sie getan hat und welche Schwierigkeiten ich damals für sie
bereitet habe) gaben wir unsere Handy ab und setzten uns still (keine
Gespräche für die folgenden 7 Tage!) in unsere „Ecken“ (mit Paravents
abgetrennte kleine Räume mit Bett) in unseren Zimmern. Um 21:15 war
schlafen angesagt – angezeigt durch das Ertönen einer Klangschale. Um 6
Uhr morgens ging es mit denselben Fragen, wie am Vorabend weiter, mit
dem Unterschied, dass um etwa halb 8 Ruedi zum „Abhören“ kam. Das
„Redeverbot“ war dann also für 3-5 Minuten aufgehoben, aber nur zu
Ruedi. Ruedi führte uns jeweils hervorragend, wenn wir begannen zu
beurteilen, was die Mutter für mich getan hat… Es geht immer nur darum
die grundlegenden 3 Fragen aus der Erinnerung möglichst genau zu
beantworten. Naikan urteilt nicht!
In den nachfolgenden 100 Minuten waren meine
nächsten 4 Jahre (6 – 10 jährig) im Zusammenhang mit meiner Mutter, das
Zentrum der drei Fragen. So ging es entsprechend weiter bis zum Jetzt,
unterbrochen durch die leisen Gespräche alle 90 – 100 Minuten mit Ruedi,
wo er uns „abhörte“ und darauf achtete, dass wir möglichst nicht
abschweiften. Jeden der 7 Tage wurden wir so 9 mal abgehört. Für unser
leibliches Wohl sorgte Ruedi mit dem Küchenteam hervorragend. Ich habe
die vegetarische Küche sehr genossen, obwohl ich ansonsten gerne Fleisch
esse. Eine weitere „Abwechslung“ waren unsere täglichen, etwa
einstündigen Kücheneinsätze (z.B. Rüebli schälen). Ich habe auch dies
sehr genossen – einfach weil es etwas anderes war, als dauernd über die
drei Fragen nachzudenken, ohne jede Ablenkung…
Bei mir war es nun so, dass am zweiten Tag die drei
Fragen in jeweils 4 Jahresabschnitten das Thema waren. Am Abend des 3ten
Tages kam die erste grosse Überraschung: Nun beginnst du nochmals mit
deiner Mutter! Aber bereits in der Zeit, als du noch im Bauch deiner
Mutter warst… Tatsächlich hatte ich das Gefühl, dass mir dies gelang und
tatsächlich war meine Wiederholung der ganzen Geschichte mit meiner
Mutter sehr viel deutlicher und, zu meiner Überraschung, überhaupt nicht
eine blosse Wiederholung, weil mir einfach wesentlich mehr einfiel als
beim „ersten Durchgang“.
Am fünften Tag gab es für mich einen neue
Überraschung, weil nun Naikan an der Reihe war mit dem Thema
„Kommunikation mit unseren Mitmenschen“. Reflektiert ebenfalls wieder in
Zeitabschnitten meines Lebens und was ich gestohlen und wo ich gelogen
hatte (im weitesten Sinne).
Zusammenfassend war die Woche für mich einerseits
anstrengend, weil ich häufig dachte: Wenn es doch bloss schon vorbei
wäre… Andererseits war es aber widersprüchlicherweise auch so, dass die
Zeit sehr schnell vorbeigeflogen zu sein schien.
Zwei Wochen nach meiner ersten Naikan-Erfahrung kann
ich nun sagen, dass ich das gelernte fast täglich anwenden kann. Der
„Stopp“ für eine Woche, das komplette Ausschalten des aktuellen Alltages
hat viel Ruhe zurückgebracht, einfach nur gut getan. Gut getan hat
besonders auch, dass ich alles was ich mit mir „herumgeschleppt“ habe
jemandem erzählen konnte. Damit fühle ich mich heute tatsächlich um
vieles „erleichtert“, was mich vor einem Monat noch bedrückt hatte
(wenigstens im „Unterbewusstsein“). Ich habe viel dazu gelernt, wo es
darum geht sich so zu sehen und zu akzeptieren, wie man ist. Nicht als
Bürde zu sehen, was zu mir gehört. Nicht „besser“ sein zu wollen, als
ich bin. Zu mir selbst zu stehen.
Zuletzt aber das Allerwichtigste: Ohne die
kompetente Weise, wie Ruedi mich durch diese (Selbst-)Erfahrung geführt
hat, hätte ich die Bedeutung von Naikan wohl nie in dieser Tiefe
begriffen. Und ich weiss auch, es ginge NOCH tiefer…
Herzlichen Dank Ruedi – dafür, dass du mir Naikan
gezeigt hast und vor allem dafür, dass du für mich da warst in dieser
Woche – nur für mich, so hat es sich in allen Belangen angefühlt!
Naikan: SEHR EMPFEHLENSWERT FÜR ABSOLUT ALLE!
Kloster Engelberg Mai 2016
Erfahrungsbericht P.L.
Die Naikan-Woche im Kloster Engelberg war vieles auf einmal: Meist kurzweilig, manchmal lang aber nicht langweilig, wohltuend, bereichernd, hart in einem positiven Sinne, stärkend und erkenntnisreich. Es mag streng erscheinen, sich eine Woche in einem Klosterzimmer nur mit sich selbst auseinander zu setzen. Es ist aber genau das, was ich sonst nie mache oder wenn, dann nur für ein paar Stunden oder zwei Tage in den Bergen. Es tut gut, einmal das Alltagsgeschehen ausblenden zu dürfen, sich nicht zeigen oder melden zu müssen. Die Woche bringt trotz eher geringer körperlicher Aktivität viel Schlafbedarf und viel Appetit mit sich. Einerseits kommen Erinnerungen zurück, welche nicht mehr präsent waren. Andererseits wird die Fantasie angeregt und Tagträumen hat auch immer wieder Platz. Die Naikan-Woche war im Rückblick erholsamer als Ferien. Dies ist es aber nur, wenn man zumindest eine minimale Bereitschaft aufbringen kann, keine Ferien von sich selbst machen zu wollen. Daraus entstand eine neue Sicht auf mich selbst, auf meine vergangenen 34 Lebensjahre, auf meine Familie und mein Umfeld. Im Anschluss an die Naikan-Woche haben bereits kleine Änderungen im Umgang mit mir selbst und auch mit meinen Mitmenschen schöne, wahrnehmbare Unterschiede bewirkt. Danke!
Erfahrungsbericht U.Sch.
Bei mir hat sich etwas nachhaltiges in dieser Woche verändert.
Ich habe in der Naikanwoche wieder zu mir selber gefunden. Fühle wieder ganz klar, was mir in meinem Leben wichtig ist. Ich trage immer noch eine tiefe Ruhe in mir und fühle eine gewisse Gelassenheit.
Diese Woche ist das wertvollste Geschenk, das ich mir machen konnte.
Schweibenalp Oktober 2015
Erfahrungsbericht O.M.
Ich benötigte etwas Zeit, bis ich mich Gedanklich dazu bereit fühlte, den Schritt in die Naikanwoche auf der Schweibenalp zu wagen. Machte ich mir doch viele Gedanken dazu, wie es sein würde, sich für eine Woche dem Leben zu entziehen und sich nur mit seinen Erinnerungen auseinanderzusetzen. Der Respekt davor, dass in der Stille und ohne Ablenkung die Zeit kaum vorübergehen würde, war unbegründet. Die Naikanwoche zeigte mir auf wie gut es tun kann, sich für eine Woche, ohne störende Einflüsse, mit sich selbst und seinem Leben auseinanderzusetzen. So als würde man dieses, wie einen dunklen Raum, mit einer Taschenlampe ausleuchten. Mit der Naikanmethode entdeckte ich nach und nach Details und Erkenntnisse aus meiner Vergangenheit, erfuhr viel über mich selber und die Beziehungen, die ich zu meinem Umfeld pflege. Naikan war für mich dementsprechend eine besondere Erfahrung und wenn man möchte, lassen sich die Fragestellungen auch sinnvoll in den Alltag integrieren.
Erfahrungsbericht P.Z.
Vielen Dank Ruedi, für diese tolle Woche!
Das Naikan war für mich eine ganz neue Erfahrung. Eine ganze Woche zu schweigen und sich nur mit sich selbst zu beschäftigen klang spannend.
Das Ankommen auf der Schweibenalp hatte etwas sehr beruhigendes. Ich fühlte mich gleich sehr aufgehoben und entschleunigt. Das Panorama und die tolle Luft bereiteten mir ein schönes Ankommen. Auch die Spaziergänge durch den Kräutergarten sind mir immer noch sehr präsent.
Durch die 3 Fragen konnte ich meine Vergangenheit noch einmal durchleben und mit vielen Sachen die passiert sind Frieden schließen.
Generell fühle ich mich mit vielen Dingen, vor allem auf meine Eltern bezogen viel leichter und freier.
Mir sind noch einmal die Umstände bewusst geworden mit denen die beiden zu kämpfen hatten.
Auch blicke ich mit einer großen Demut auf das was ich geschenkt bekommen habe. Gerade in den Jahren in denen familiär einiges schief gelaufen ist, war doch nicht alles schlecht.
Alles in allem bin ich bin mir bewusst geworden dass es auf die Kleinigkeiten im Leben ankommt.
Nachdenklich blicke ich auf das was kommt. Ich will auf jeden Fall versuchen Naikan hin und wieder in meinen Alltag zu integrieren.
Schweibenalp November 2013
Erfahrungsbericht I.M.
Meine Bedenken im Vorfeld haben sich nicht
bewahrheitet. Würde ich es aushalten und durchstehen ohne die tägliche
Bewegung draussen an der frischen Luft, ohne Kontakte zu meiner Familie,
nichts zu schreiben und nichts zu lesen …..
Rückblickend betrachtet, war Naikan für mich eine
wunderbare Erfahrung. Schon während der Woche realisiert ich, wie schön
es ist, nicht dauernd abgelenkt zu werden. Sich nur einem Thema zu
widmen war beruhigend, sieben Tage nur ich und mein Leben. Zu Beginn war
es für mich eine Herausforderung, mich ausschliesslich auf die drei
Fragen zu konzentrieren:
Was hat die Person für mich getan?
Was habe ich für die Person getan?
Welche Schwierigkeiten habe ich der Person bereitet?
Es ist mir gelungen, mich ganz darauf einzulassen. Das Resultat aus meinem Naikan ist:
Ich fühlte mich danach ausgeglichen, geerdet und
reich an vielen schönen Erinnerungen. Ein Glücksgefühl und Dankbarkeit
stellte sich in mir ein. Innerlich hat sich die Gewissheit nochmals
deutlich verfestigt, dass mein Verhalten, meine Einstellung eine grosse
Rolle spielt, wie die Mitmenschen auf mich wirken und mit mir umgehen.
Heute kommt es ab und zu vor, dass ich an Naikan
denke und mit Hilfe der drei Fragen, eine Situation, einen Tag, oder
eine Woche mir nochmals durch den Kopf gehen lasse. Dies beruhigt mich,
nimmt mir Druck weg und verschafft Zeit zur Reflektion.
Convento Bigorio August 2013
Erfahrungsbericht J.H.
Ich bin mit Vorbehalten in die Naikan Woche
eingestiegen, hatte grosse Zweifel, ob ich es schaffen würde, mich
auszuklinken aus dem Alltag. Das Schuljahr mit vielen Neuerungen hatte
gerade angefangen, und obwohl ich meine Abwesenheit gut organisieren
konnte, fiel es mir nicht leicht, ohne die Kinder wegzufahren. Die
Vorstellung, eine ganze Woche lang keinen Kontakt mit ihnen zu haben,
stresste mich sehr. Ebenfalls kaum vorstellbar war es, keine Bücher um
mich zu haben, nicht lesen zu können. Hingegen freute ich mich von
Anfang an auf die Stille und das Alleinsein. Im Nachhinein kann ich
sagen, dass die Woche nicht nur für mich ein Gewinn war, sondern, dass
auch meine Töchter von der Chance, mehr Eigenständigkeit zu üben,
profitiert haben. Das Loslassen ist mir leichter gefallen als
befürchtet. Nachdem ich das Handy abgegeben und mein Buch, welches ich
für die Zugreise mitgenommen hatte, zuunterst im Koffer versteckt hatte,
war ich im Kloster angekommen. Ich dachte die ganze Woche erstaunlich
wenig an zu Hause und wenn, dann ohne mir Sorgen zu machen. Das Lesen
vermisste ich tatsächlich, aber nur abends, weil mir das Einschlafen
schwer fiel, ohne meine gewohnte halbe Stunde Abtauchen in die
Bücherwelt.
Der Ort, das Kapuzinerkloster in Bigorio, Tessin,
war für mich perfekt. Einen malerischeren, passenderen Ort für Naikan
kann ich mir kaum vorstellen. In der kleinen, von der Hitze des
Spätsommers geschützten Mönchszelle, fühlte ich mich geborgen und
sicher. Der tägliche, kurze Arbeitseinsatz im Klostergarten verhalf zu
etwas Bewegung an der frischen Luft. Ich hatte keine Mühe die restliche
Zeit allein in meiner Zelle zu verbringen und ab und zu einen Blick aus
dem kleinen Fenster mit grandioser Aussicht zu werfen. Als halbe
Italienerin, katapultierten mich die herrlichen Düfte, die bereits
vormittags aus der, direkt unter diesem Fenster liegenden, Klosterküche
strömten, sofort in meine Kindheit zurück. Ich zog mich in die Höhle
zurück und liess mich auf das Naikan ein…
Auch wenn ich es mir vorher nicht vorstellen konnte:
Es funktionierte. Die Ruhe, der gleichförmige Rhythmus des
Tagesablaufs, die klare Struktur, die fehlenden Alltagssorgen, das
Alleinsein, die mystische Atmosphäre des Ortes… All das trug dazu bei,
dass ich die Naikan-Fragen stellen und mit Hilfe des Naikanleiters auch
immer wieder deren Einfachheit und Klarheit erkennen konnte, wenn ich
ins Philosophieren abdriftete oder das Ganze allzu wissenschaftlich
angehen wollte. Meine Rastlosigkeit und mein hochtouriges Alltagstempo
wurden automatisch heruntergefahren.
Die vielleicht wichtigste Einsicht für mich war,
dass ich gemerkt habe, wie sehr ich über all die Jahre gewisse
Erinnerungen zementiert hatte, indem ich sie immer wieder auf dieselbe
Weise dachte oder auch weitererzählte. Plötzlich gab es im Naikan
Momente, wo ich mir sagte „so war das ja gar nicht!“. Oder ich erinnerte
mich an Details, die ich gestrichen hatte und die der Erinnerung eine
ganz neue Richtung geben. Erinnerungen verblassen nicht nur über die
Zeit, sondern sie können sich durch dauernde Wiederholung auch von der
Realität, der Wahrheit wie es wirklich war, entfernen. Die schönste
Erfahrung war das Erinnern ganz kleiner, auf den ersten Blick völlig
unwichtiger Begebenheiten aus der Kindheit, an die ich das ganze
Erwachsenenleben lang nicht mehr gedacht hatte, die aber mein heutiges
Sein, Denken und Fühlen beeinflusst haben. Das war für mich wie das
Öffnen eines lange verschollenen Schatzkästchens.
Sehr fasziniert war ich auch von der
Herausforderung, das Thema Lügen und Stehlen aus Sicht der Naikan-
Fragen zu betrachten, worum mich der Naikanleiter nach den ersten
Durchgängen mit Mutter, Vater und Grossmutter bat. Wie oft lüge ich
indirekt, indem ich nicht ehrlich sage, was ich wirklich denke und
belüge damit nicht nur andere, sondern in erster Linie mich selber. Wie
oft stehle ich anderen Zeit, weil ich anstelle eines klaren Neins ein
halbherziges „Ja, aber“ sage, um dann mühsam nach Auswegen zu suchen und
alles daran setze auf Umwegen das Geforderte doch nicht leisten zu
müssen, Ausreden, Notlügen…
Unmittelbar nach Ende des Naikans dachte ich: Es war
eine spannende Erfahrung, aber nun bin ich doch froh habe ich es hinter
mir. Jetzt, einige Wochen später, spüre ich, dass diese Woche
nachhaltiger war als ich gedacht hätte. Ich habe das Gefühl im Alltag
gelassener zu reagieren. Manches kommt mir wieder in den Sinn und macht
mich froh. Mittlerweile kann ich mir ein weiteres Naikan durchaus
vorstellen.
Möschberg Juni 2013
Erfahrungsbericht B.G.
Meine Naikan Woche begann wunderschön, in einem
Zimmer dessen Seele mir Geborgenheit versprach und hielt. Und einem
Ruedi bei dem ich mich all die Tage absolut gut aufgehoben und begleitet
fühlen durfte. Es war eine bereichernde Woche, ein ganz besonderes
Dankeschön möchte ich an Ruedi schicken, denn ohne ihn wäre das alles
nicht möglich gewesen. Das du dir die Zeit für mich alleine genommen
hast, für deine Geduld, für dein da sein, Danke, von ganzem Herzen.
Nach meiner Naikan Woche spürte ich meine Flügel und
gleichzeitig meine Wurzeln wieder. Eine innere Ruhe wie ich sie so nie
erlebt habe erfüllt mich noch immer. Ich durfte mich selber neu
kennenlernen, sehe vieles nun auch mit anderen, sanfteren, Augen. Das
Gefühl immer nur Opfer zu sein veränderte sich radikal. Die Dankbarkeit
für all die Menschen die für mich da waren und noch immer sind,
unbeschreiblich.
Ich kann Naikan nur weiter empfehlen.
Schweibenalp April 2013
Erfahrungsbericht R.H.
Beim Naikan gefiel mir besonders gut, dass mich niemand stresste, wenn ich an den Fragen herum studierte. Ich konnte mich voll und ganz auf mich und die Fragen konzentrieren.
Schweibenalp September 2012
Erfahrungsbericht HJ.B.
Eine Woche „Naikan“, wie würde es sein? Wie fühle ich mich anschliessend? Was für Erinnerungen werden aufkommen? Was werden diese Erinnerungen auslösen? Wie würde ich darauf reagieren? Eine Woche, mehrheitlich innerhalb von einem Raum von knapp 10 m2, klingt irgendwie asketisch und ich assoziere bereits Rückenschmerzen…
Kurz gesagt, es war ein gemischtes und einzigartiges Gefühl als ich „einrückte“. Eine
Mischung zwischen Respekt, Neugier und Vorfreude. Vorfreude weil ich wusste, jetzt mache ich keinen Rückzieher mehr! Seit Jahren war es in Gedanken präsent, aber ich wurde nie konkret.
Als wir zu Beginn den Tagesablauf und die Verhaltensregeln besprachen dachte ich als erstes, bereits nach 2 Tagen werde ich die Nächte hellwach verbringen. Gute 8 Stunden Nachtruhe und den ganzen Tag praktisch im gleichen Raum, da wird man wohl kaum ermüdet ins Bett fallen…
Nun ich habe mich getäuscht und ich schlief bestens, weiters empfindet man die 10m2 als mehr als genügend, im Gegenteil, man geniesst es weil es quasi ein Schutzwall für die eigene Gedankenwelt wird.
Was mich überraschte ist die Tatsache, dass ich nach 2 Tagen sehr viel über mich erfahren habe, dass ich als exemplarisch empfand. Es ist schlicht erstaunlich wieviel man innerhalb der 10m2 wiedererkennt. De facto ist es so, dass man sich wie ein eigenes Nest gestaltet und die Art wie ich es tat, war zwar nicht neu, aber es fiel mir noch nie so offenkundig auf.
Alle 1 ½ Stunden ein Gespräch, alle 1 ½ Stunden einen Zeitabschnitt des Lebens mit den 3 Naikan-Fragen Revue passieren lassen. Innerhalb dieser 1 ½ Stunden ist es nicht möglich, sich immer auf die Aufgabenstellung zu konzentrieren. Ich beginne also wie eine Art eigene Struktur in diese 1 ½ Stunden einzubauen. Schlussendlich stellten sich diese Momente ein wo man praktisch in der Vergangenheit war und quasi wie im Kino einen Ausschnit des Lebens klar vor sich sah. Ich empfand es fast als eine Art Trance, wenn ich in dieser Zeit schlummerte.
Es mischten sich traurige, melancholische und versöhnliche Gefühle ab mit witzigen Momenten der Rückschau. Die „Naikan“-Woche hat mir gezeigt, welche Perioden und Erlebnisse mich sehr stark prägten. Die „Naikan“-Woche hat mir gleichzeitig auch gezeigt, dass ich gerade diese Perioden und Erlebnissen bspw. nicht fair/differenziert in der Erinnerung habe.
Es kam mir so vor, dass in einzelnen Perioden gewisse Erlebnisse alles überdeckten, die Erinnerung sowie das Gefühlsempfinden dazu. Da wir innerhalb der Naikan-Woche das Leben mehrfach Revue passieren lassen, habe ich quasi diese Perioden wie entschichtet. Müsste ich es bildlich beschreiben, so würde ich es am ehesten mit einer Kamera vergleichen, bei der man das Objektiv immer schärfer einstellt, bis es perfekt eingestellt ist. Diese Momente der Klarheit, die empfand ich als sehr emotional und befriedigend. Ich glaube auch, dass es für mich ohne diese Struktur und vor allem die Redukiton der Ablenkungen schwierig ist, diese innere Ruhe zu erreichen.
Was mich überraschte ist der Effekt des Gespräches. Zum Teil hatte ich ab und zu vor dem Gespräch das Gefühl, ich könne die wichtigsten Gedanken der letzten 1 ½ Stunden kaum mehr fassen. Es hat sich aber gezeigt, dass gerade das Gespräch half, die Essenz daraus zu bündeln und man instinktiv den treffenden Ausdruck fndet um diesen Zeitabschnitt wieder „loslassen“ zu können.
Die Frage ob es ein guter Entscheid war diese Woche zu machen, habe ich mir bereits nach dem ersten berührenden Moment nicht mehr gestellt. Wie lange es noch dauert, war schon bald irrelevant. Im Gegenteil, es stellte es sich ein Respekt ein wie es sein wird, wieder im Alltag zu landen ohne die Struktur und das behutsame Umfeld.
Ich kann nur positives berichten und jedem bedenkenlos diese Erfahrung empfehlen. Ich möchte aber erwähnen, dass ich mich sehr aufgehoben fühlte. In diesem Sinne gebührt ein besonderer Dank der Kursleitung sowie den anderen Kursteilnehmern/Innen.
Möchberg Mai 2012
Erfahrungsbericht E.D.
Ich habe in dieser Woche die wichtigste Person in meinem Leben kennengelernt – MICH!
Vielen lieben Dank Ruedi für die
herzliche Betreuung. Lieben Dank auch meinem Mann und meiner Freundin,
ohne die ich diese Woche nicht hätte realisieren können.
Es ist ein Luxus, dass ich mich als
Mutter von zwei kleinen Kindern eine ganze Woche aus dem Alltag nehmen
konnte um mich ganz mir und meinem Leben zu widmen.
Mein Rücksack ist nach dieser Woche zwar nicht weniger gefüllt – dafür aber umso leichter zu tragen!
Schweibenalp November 2011
Dankesschreiben
Schweibenalp März 2010
Erfahrungsbericht B.J
Meine Naikan-Erlebnisse vom 19.03. bis 26.03.2010
Ich durfte auf der Schweibenalp, an einem Kraftort
auf 1100 m in der Ruhe dieser friedvollen Landschaft in mich
hineinschauen. Der Naikan-Leiter, Ruedi Beiner, hat die Woche mit nur
zwei Teilnehmern durchgeführt, obwohl zwei weitere Teilnehmer
kurzfristig absagten. Auf diesem Weg der Innenschau war ich von Ruedi
auf sehr achtsame und einfühlsame Weise begleitet worden. Jeder
Teilnehmer sass die ganze Woche in seinem Einzelzimmer. Jeder bekam
dreimal täglich das Essen vom Leiter aufs Zimmer getragen. Zudem gab es
täglich in 1 ½ stündigem Abstand neun kurze Einzelgespräche mit dem
Leiter. Tagwache war jeweils um 06.00, Ende um ca. 21.00. Zweimal
während der ganzen Schönwetterwoche war ich kurz draussen für ca. je 20
Minuten. Es galt, draussen keine Kontakte zu knüpfen, auch nicht mit dem
andern Teilnehmer, sollten wir uns mal auf dem Gang begegnen. Es galt,
keinen Augenkontakt zu haben mit anderen Menschen, einfach ganz bei sich
zu sein.
Naikan ist Versöhnung mit sich selbst. Die Arbeit mit den
drei Fragen musste mit ganzer Kraft vollbracht werden. Ich habe von
Zweifel, über Wut und Hass bis zur innerlichen Selbstverletzung totale
Abstürze erlebt. – Am zweitletzten Tag ging’s aufwärts; und am Schluss
war ich total mit mir im Reinen. Und nun bin ich einfach nur glücklich,
stark und dankbar. Ich bin mir bewusst, dass meine Umgebung kein Naikan
kennt und der Alltag seine Herausforderungen hat. Ich bin
zuversichtlich, dass ich mit meinem Leben klar kommen werde, nachdem ich
diese Versöhnungsarbeit machen durfte. Ich bin sehr froh, dass ich
diese Schweigewoche erlebt habe und mich aushalten konnte. Ohne
Substanzen, ohne Mantra, ohne Beeinflussung von aussen, ohne Musik, ohne
Medien, ohne Kommentar des Leiters, ohne Handy, ohne Buch und ohne
Papier und Bleistift: einfach nur ich mit den drei Fragen. Immer dran
bleiben bis man am Abend todmüde ins Bett fiel und gut schlief.
Ich machte in den letzten 30 Jahren alles, was so an
Psychologie angeboten wurde. – Die Naikan-Woche hat aus mir einen
freien Menschen gemacht. Ich habe erlebt und erlebe, dass ich mit beiden
Füssen auf dem Boden stehen und mein Sosein und das Sosein der Anderen
akzeptieren kann. Ich muss nicht mehr herumscharren, verändern, bewerten
und beurteilen (mich und die andern nicht). Ich lebe in grosser
Dankbarkeit. – Naikan ist an keine Religion oder sonst was gebunden. Es
ist die individuellste Form der Selbsterkenntnis, die ich je kennen
gelernt habe. Ich bin meinem Kern näher gekommen als je in einer
psycholytischen Sitzung. – Und Freude ist da.
Mein Weg wird sein, dass ich mit der Dankbarkeit
unterwegs sein werde. Ich spüre, dass in meinem ganz kleinen
Lebensbereich die Energie im Fluss ist. Den Satz von Meister Eckhart aus
dem Naikan-Buch „Die Kraft der Dankbarkeit“: „Wenn das einzige Gebet,
das du während deines ganzen Lebens sprichst, ‚danke’ heisst, würde das
genügen“, kann ich nach einer Woche Naikan freudig unterschreiben. – Ich
brauche keine Anstrengungen, lieb und gut sein zu müssen. Ich habe an
mir nichts verändert. Was ich in der Naikan-Woche geschenkt bekam, war
wie eine Hirnwäsche, die ich mir selber gemacht habe. Es ist mir bewusst
geworden, was alles ich bereits vom Leben erhalten habe, wofür ich
nicht besonders dankbar war, es als selbstverständlich hielt. So was
kann man, ohne diese Einsamkeit und diese Konzentration auf die drei
Fragen gar nicht ins Bewusstsein holen.
Dieses neue Bewusstsein
macht mich wie satt, dankbar und zufrieden. Naikan ist für mich ein
grosser Glücksfall. Immer, wenn ich auf der Gefühlsebene drohe in das
uralte Muster zu fallen, kommt mir Naikan zu Hilfe. – Auch die
Erlebnisse draussen kommen mir weich entgegen. Es ist, wie wenn das
Leben mich mehr lieben würde, als vor der Naikan-Woche (oder umgekehrt:
ich liebe das Leben mehr als vor der Naikan-Woche!) Und ich bin dem
Leben und meinem Naikan-Leiter dankbar.
Kürzlich war ich an einer Familienfeier, wo auch
mein Ex-Mann mit seiner Frau eingeladen war. Ich war total gelassen und
konnte auf die Beiden zugehen. Vor der Naikan-Woche waren mir solche
Treffen eine echte Herausforderung mit Widerständen meinerseits. – Und
heute schleichen sich ab und zu alte Denkmuster ein. Dann richte ich es
mir so ein, dass ich mich hinsetze und Naikan mache. Gleich kommt dann
die Dankbarkeit. – Und wenn die andern, die kein Naikan kennen, mich
brüskieren, dann denke ich, dass es die vierte Frage gar nicht gibt (die
Frage „welche Schwierigkeiten hat der andere mir gemacht“). Das ist
denen ihr Bier! Und dann bin ich wieder im Reinen mit der Welt! Dies
gibt mir Energie, Freude und Dankbarkeit.
Alles in allem: es fühlt sich so an, als ob eine Schleuse geöffnet wurde. Die Einsicht ist da: die andern schulden mir gar nichts. Alles ist Geschenk. – Von Beginn meiner Erinnerung an mein Leben bis heute zieht sich ein destruktiver Charakterzug durch fast alle wichtigen Beziehungen in meinem Leben. Dies deutlich zu sehen, war schmerzhaft und zugleich heilsam.
Ich habe mich definitiv für die Oktober-Naikan-Woche angemeldet. Da möchte ich dran bleiben.
Danke, Ruedi, danke!
Erfahrungsbericht R.Z.
Ich bin jetzt über 40ig und habe mich in all den Jahren immer mehr von mir entfernt. In 7 Tagen Naikan habe ich mich wieder kennengelernt und mit meiner Lebensgeschichte versöhnt.
Meine wertvollsten Erlebnisse mache ich in der Stille, Naikan gibt sie mir.
Das heutige Leben ist hektisch, ,reizüberflutet und geht oft an die Substanz, nach einer Woche Naikan kann ich wieder mit neuem Elan in den Alltag.
Schweibenalp Oktober 2009
Erfahrungsbericht M.N.
Ich bin jetzt über 40ig und habe mich in all den Jahren immer mehr von mir entfernt. In 7 Tagen Naikan habe ich mich wieder kennengelernt und mit meiner Lebensgeschichte versöhnt.
Meine wertvollsten Erlebnisse mache ich in der Stille, Naikan gibt sie mir.
Das heutige Leben ist hektisch, ,reizüberflutet und geht oft an die Substanz, nach einer Woche Naikan kann ich wieder mit neuem Elan in den Alltag.
Erfahrungsbericht F.H.
Naikan war eine hervorragende Erfahrung. Keineswegs einfach; am dritten Tag musste ich kurz raus, ich hielt es hinter dem Parawan nicht mehr aus. Danach ging es, bis ich am zweitletzten Tag wieder einen Durchhänger hatte und einfach gedanklich nicht mehr weiter kam. Auch hier hat ein halbstündiger Spaziergang sehr gut gewirkt, es war aber unheimlich laut da draussen. Selbst der Giessbach und die Vögel auf den Bäumen erschienen mir extrem laut. Mein Sitzleder würde völlig überbeansprucht, aber schon am zweiten Tag wich der Schmerz einem ständigen brennen und war durchaus auszuhalten. Es dauerte gut zwei Tage, bis ich mich auch ausdauernd auf die 3 Fragen konzentrieren konnte, ohne mich ständig wieder durch irgendwelchen Alltagsmist ablenken zu lassen. Die Entwicklung ist beeindruckend. Man kommt zu einer unbeschreiblichen Ruhe und bekommt einige neue und sehr hilfreiche Erkenntnisse oder Erklärungen für Erlebtes. Die Erfahrung Naikan ist sehr beeindruckend; sich eine Woche mit sich alleine zu beschäftigen, nur sich selber auszuhalten und seine Vergangenheit aufzuarbeiten hat etwas sehr reinigendes und erleichterndes. Für mich war Naikan sehr wertvoll und ich bin überzeugt, dass es mir auch allgemein im Alltag eine bereichernde Stütze sein wird.
Die Betreuung durch Ruedi Beiner war hervorragend und beeindruckend, es fehlte mir an nichts und seine Erfahrung hat mir sehr geholfen. Für mich war meine erste Naikan-Erfahrung ein Erfolg und ich bin gespannt, wie nachhaltend sich dies langfristig auf meinen Alltag auswirkt.
Schweibenalp April 2009
Erfahrungsbericht B.D.
Ich habe einige Sätze aufgeschrieben die mir geblieben sind nach der Naikan-Woche.
Wenn ich an meine Mutter denke kommt mir ein Lächeln.
Was für ein Luxus es ist 7 Tage nur über die 3 Fragen nachzudenken.
Hier und da zu spüren: so war es.
Wie selten ich bedingungslos etwas tue für eine Person.
Bodingbach Oesterreich Februar 2009
Erfahrungsbericht TH.H.
Mein Naikan-Retreat liegt nun schon einen Monat zurück, so dass ich mit ein wenig Abstand darüber berichten kann.
Warum ich überhaupt zu einem Naikan-Retreat gekommen bin:
Ich hatte vor 8 Jahren einen schweren Unfall, der zu
einer partiellen Querschnittslähmung geführt hat. Das hat mich schwer
getroffen, da ich mich bis dahin über meine Aktivitäten, Klettern und
Reisen, definiert habe, und diese nun nur mehr sehr eingeschränkt
möglich sind. Vor einem halben Jahr habe ich die Einnahme von
Antidepressiva (langsam) abgesetzt, weil ich versuchen wollte, ein Leben
mit weniger Medikamenten führen wollte. Dabei bin ich an meine Grenzen
gestossen (und an die Grenzen meiner Frau). Eine Bekannte hat mir dann
Naikan empfohlen.
Mein Eindruck vom Naikan-Retreat:
Besonders in den ersten Tagen war es nicht ganz das, was ich erwartet habe:
Ausser einem kurzen Gespräch am Anfang gab es keine
besondere Einführung; und bei den Gesprächen mit dem Leiter bekam ich
weniger Feedback als ich mir anfangs erhofft. Mit der Zeit merkte ich
dann aber, dass genau das die Stärke von Naikan ist: man wird in keine
Richtung gedrängt, und hat trotzdem die Möglichkeit, sein Leben und
seine Handlungen objektiv zu betrachten.
Und die wenigen Naikan-Vorgaben (die 3 Fragen, und
die Konzentration auf jeweils eine Person) geben trotzdem genügend
Struktur, dass man systematisch sein Leben durchgehen kann. Besonders
die Tatsache, dass man wirklich versucht Personen, Ereignisse und
Handlungen zu betrachten und nicht zu werten, erlaubte mir einen
neutralen Abstand, ohne – wie sonst meist der Fall – depressiv und
gleich überfordert zu werden. Am Ende war ich überrascht, an wie viele
Dinge ich mich noch erinnern konnte. Die Woche war eine spannende,
abenteuerliche „Reise nach Innen“, eine „Reise in meine Vergangenheit“.
Eine Passage von T.S. Eliot fasst meinen Gesamteindruck von meinem Naikan- Retreat sehr gut zusammen:
We shall not cease from exploration
And the end of all our exploring
Will be to arrive where we started
And know the place for the first time.
… Und einen Monat später:
Naikan löst Probleme nicht. Auch wenn man es gleich
eine ganze Woche lang macht. Aber Naikan kann eine Perspektive geben,
und einen emotionellen Abstand, der besonders bei Depressionen sehr
leicht verloren gehen kann – manchmal mit katastrophalen Konsequenzen.
Diese Perspektive im Alltag nicht zu verlieren, das ist die
Herausforderung, an der ich nun arbeite.
Das Naikan Retreat hat mir die innere Ruhe gegeben,
nach der ich mich schon so lange gesehnt habe. Und vielleicht auch einen
Weg, diese Ruhe, welche im Alltag so leicht verloren geht, auch
wiederzufinden. Wie gut das funktioniert – das wird die Zukunft zeigen.
Schweibenalp August 2008
Erfahrungsbericht R.M.
Naikan führte mich zu einem bereichernden Rückblick
auf mein bisheriges Leben und brachte mich in stärkeren Kontakt mit
unterschiedlichen Gefühlen.
Die erste Frage: „Was hat diese Person für mich gemacht?“ brachte mich vor allem in Kontakt mit Dankbarkeit.
Bei der Auseinandersetzung mit der zweiten Frage:
„Was habe ich für diese Person gemacht?“ spürte ich unter anderem die
Freude über den eigenen Beitrag.
Und die letzte der drei Fragen: „Wo habe ich dieser
Person Schwierigkeiten bereitet?“ liess mich noch deutlicher die
Verbundenheit mit dem/der anderen spüren und auch in Kontakt mit
Traurigkeit kommen.
Ich machte die Erfahrung, dass mir an den Stellen,
wo ich zunächst am meisten Widerstand verspürte, das Einlassen auf den
Prozess auch die grössten Geschenke bescherte. So nahm ich gegen Ende
eines als schwierig erlebten dritten Tages einen inneren Frieden wahr,
der die zuvor durchlebten Schwierigkeiten mehr als aufwog.
Als wohltuend und den eigenen Prozess unterstützend
erlebte ich die über die gesamte Übungswoche sehr fürsorgliche
Begleitung von Ruedi Beiner.
Wer auf undogmatische und ungewohnte Weise
eigenverantwortlich auf sein bisheriges Leben schauen und daraus Kraft
schöpfen will, dem kann ich eine Naikan-Woche sehr empfehlen.
Erfahrungsberichte vor 2008
Im Prinzip ging ich nur in die Naikan–Woche, weil eine Kollegin mir dies empfohlen hatte! So am zweiten Tag Naikan wusste und merkte ich um was es geht und sah auch den Sinn dahinter! Es gab Sachen die gingen sehr tief und ich konnte selber sagen wie weit ich gehen wollte.
So sah ich mein Leben von sehr vielen Seiten, von meiner Seite und von derjenigen meiner Angehörigen und Freunde.
Nach einer Woche war ich wie in einem anderen Film, doch mit der Zeit setzte sich alles. Nach drei bis vierTagen hatte ich meinen Rhythmus wieder.
Noch heute kommen mir Sachen im positiven Sinn hoch. Meine Erfahrung war sehr positiv, die ich machen durfte.
Was bedeutet Naikan für mich? Warum habe ich Naikan gemacht?
Ich machte Naikan um herauszufinden warum ich ein Süchtiger bin und warum mein Verhältnis zu meiner Familie so oberflächlich ist. Auch, warum ich das System so wie es ist, hasse. Warum konnte ich nicht früher mit dem Entzug beginnen? Warum habe ich grosse Angst das Methadon abzubauen? Warum kann ich mich mit meiner Familie nicht aussprechen?
Könnte es sein dass ich Angst vor mir selber habe? Angst mich zu entdecken. Angst zu tun was ich tun muss! Ich weiss, dass das Methadon auf Dauer keine Lösung ist. Ich weiss, dass ich innerlich unzufrieden bin, wenn ich mich mit meiner Familie nicht ausspreche. Ich weiss auch, dass ich das System nicht ertrage, wenn ich mich selber nicht ertrage. Ich wusste das schon alles bevor ich süchtig wurde. – Warum wurde ich überhaupt süchtig?
Könnte es sein, dass ich nicht auf mein Herz (Gefühl) hörte? Weil ich immer den Coolen markieren musste? Weil ich Angst hatte zu tun was ich tun muss. Habe ich deshalb nie das getan was mein Herz zu mir sagte?
Naikan hat mir vor allem ermöglicht hinter meine eigenen Kulissen zu schauen und mir klar gemacht, dass es im Leben nichts wichtigeres gibt als auf sein Herz zu hören und das zu tun, was einem das Gefühl sagt! Hat man dies einmal begriffen, gibt es nichts wovor man sich fürchten müsste. Es ist besser einmal zu versagen oder zu verletzen oder verletzt zu werden, als nichts an sich heranzulassen und dadurch seinen eigentlichen Lebensweg zu verlassen. Es kommt dann zwangsläufig zu einer inneren Unzufriedenheit. Es ist sicher nicht immer einfach auf sein Herz zu hören. Man kann daraus allerdings ein Problem machen oder es aber auch als eine Herausforderung ansehen.
Eines habe ich in dieser Woche Naikan gelernt: Ich habe noch „viele Naikan nötig“ um auf meinem Weg zu bleiben. Egal ob ich es während einem wöchigen Kurs mache oder aber jeden Tag ½ bis 1 Stunde bei mir zu Hause. Wichtig ist, dass ich es tue!
Ich möchte mich noch bei allen Spendern vom Projekt Alp bedanken. Ohne sie hätte ich Naikan nicht machen können
Vielen herzlichen Dank
Vom 10.- 17.11.05 fand die Intensivwoche vom Projekt Alp statt. Eine Woche Naikan (Innenschau) in einem Ferienheim oberhalb von Thun. Eine Woche mit niemandem sprechen, kein Augenkontakt, nur Innenschau. Ohjeminee, dachte ich und musste es versuchen. Die ersten zwei Tage habe ich innerlich rebelliert, doch ab dem dritten Tag hat „etwas“ umgestellt. Nach einer Woche Naikan habe ich festgestellt, dass ich meinen inneren Frieden wieder gefunden habe. Ich bekomme das vor allem seitens meiner Umgebung zu spüren, welche auch findet, ich sei viel ruhiger geworden.
Ich bin froh, dass es das Projekt Alp gibt und ich empfehle jedem, der von den Drogen wegkommen möchte, einen Aufenthalt auf einem Hof auf dem Land. Denn es ist ein anderes Leben hier.
Man ist tier- und naturverbunden, arbeitet für eine sinnvolle Sache und weiss abends warum man müde ist.
Lange Zeit vor dieser Woche konnte ich mir dies nicht so recht vorstellen, was alles in dieser Woche abgehen würde. Ich hatte einen gewissen Respekt davor. Sieben Tage lang in meine Vergangenheit retour schauen, dass wird wohl sicher nicht angenehm werden. Viele Leute, die mich sonst unterstützen, ermutigten mich. Mein erstes Gefühl sagte mir sowieso ja zu einer solchen Woche. Es wurde mir nur grob erzählt wie ein Tag ablaufen würde. Das Essen wird auf mein Zimmer serviert, spazieren gehen kann ich auch wenn ich möchte, natürlich rauchen gehen auch. Ansonsten sitze oder liege ich auf meinem Zimmer und muss ich mich auf meine Vergangenheit konzentrieren. Mit anderen Teilnehmer sollte man sich auch nicht unterhalten. Diese Infos bekam ich davor.
Nun war der Tag gekommen als ich nach Brienz abgereist war. Die Naikanwoche fand in der Schweibenalp oberhalb Brienz statt. Ich war sicher etwas nervös und neugierig wie diese Woche verlaufen würde. Ich fragte mich auch ob ich dies wohl überstehen würde. Am 24.01.04 um 17 Uhr fing diese Woche an. Ich kannte zwei andere Teilnehmer bereits schon, dies war für mich noch eine kleine Unterstützung das ich nicht alleine war. Einen anderen Teilnehmer lernten wir noch kennen bei der Hinreise. Wir bezogen nun unsere Zimmer und anschliessend war das Nachtessen zubereitet worden. Danach informierten die Naikanhelfer und was überhaupt Naikan ist und wie die Woche ablaufen wird.
Naikan kommt aus Japan und bedeutet Innenschau, d.h. konzentriertes Betrachten des Geistes, Durchforschen seiner inneren Verhaltensweisen im Denken, Fühlen, Handeln. Diese Art der Betrachtung wurde von einem Japaner, Herrn Ishin Yoshimoto, vor etwa 50 Jahren gestaltet. Hier wird uraltes Meditationswissen mit den modernen Erkenntnissen verbunden, dass wir unser «Heute» nur so erleben können, wie wir uns in der Vergangenheit verhalten und somit «programmiert» haben. Dies bedingt jedoch auch, dass wir mit unserem «Heute» unser Denken, Fühlen und Handeln von «Morgen» festlegen.
Naikan ist mehr als eine der vielen Selbsterfahrungsmethoden, die augenblicklich unsere westliche Welt überschwemmt. Naikan ist auch keine Psychotherapie im klsssischen Sinne, denn es ist in der Naikan-Übung nicht das Problem im besonderen relevant, sondern warum der Mensch überhaupt zu seinem Problem kommt, sein Leben so gestaltet, dass es Probleme geben muss. Oft lösen sich Schwierigkeiten während einer Naikanwoche wie von selbst, verlieren an Wichtigkeit und Bedeutung. Naikan ist eine Übung – die, hat ein Mensch sie gemacht, eine lebensbegleitende Art zu «sehen» wird. Naikan ist das Tor, welches dir den Weg zu deinem Herzen öffnen kann. Diesen Weg zu gehen kann für mich bedeuten: Wissen, das über meinen Gefühlen und Erfahrungen hinausgeht, zu erlangen. Nun fing diese Woche an. Jeder Teilnehmer fing mit seiner Mutter an. Dies ist so üblich. 1-6 Jahre seines Lebens gerichtet. Mit den drei Fragen: „Was hat die Person für mich getan; Was habe ich für diese Person getan; Welche Schwierigkeiten habe ich der Person verursacht.“ Eine Lektion dauerte ca. 1,5 std. Danach kam eine Naikanleiterin und fragte mich was ich nun betrachtet habe. Ich erzählte ihr was mir dabei durch den Kopf gegangen war. Dies ging nun immer weiter nur ich verfasste dann in all 4 Jahr z.B. 6-10, 10-14, und immer weiter bis zum heutigen Zeitpunkt. Dies ging immer so weiter bis ich jede Person, die mir wichtig war oder noch ist, durch genommen habe. Während der einzelnen Lektionen kamen unglaubliche Sachen hoch. Ich dachte nie das ich mich an so lange vergangene Zeiten noch erinnern konnte. Es kamen auch sehr unangenehme Situationen hoch, die mir sehr weh taten was einzelnen Menschen angetan habe. Zum Glück kamen aber auch noch sehr schöne Zeiten hervor. Es war jedoch ein Wechselspiel der Gefühle. Es war jedoch ein Wechselspiel der Gefühle. Die Wiederaufarbeitung derjenigen Menschen die ich verloren habe, tat im Nachhinein sehr gut. Vor allem das anschauen oder mir durch den Kopf gehen lassen was ich noch niemals jemanden erzählt habe. Sachen von meiner Vergangenheit aufarbeiten, die mich belasten, habe ich schon vieles gemacht aber nicht auf diese Art. Die Zeit während der Woche ging wie im Flug vorbei. Diese Woche tat mir sehr gut. Ich denke, ich werde so eine Woche wieder einmal in meinem Leben sicherlich wiederholen. Einige Zeit nach dieser Woche ging es mir sehr gut. Das ich wiedereinmal mein Rucksack einfach leeren konnte tat sehr gut. Die ganze Woche war auch sehr lehrreich. Ich kann das Naikan auch nur für mich jeden Tag praktizieren. Aus diesen Gründen kann ich das Naikan für jeden Menschen empfehlen und einfach nur sagen: es ist eine Erfahrung wert.
Als ich mich nach der Schweibenalp, ins Zentrum der Einheit, begab waren meine Gefühle sehr gemischt, einerseits hat es mir Angst gemacht, anderseits war ich sehr gespannt was mich dort erwarten würde. Ich hatte aus den Informationen, die ich im voraus erhalten hatte, entnehmen können das ich, grob gesehen, mein Leben, noch einmal werde Revue passieren lassen würde. Während einer Woche der Stille, viele Stunden am Tag, nur mit meinen Erinnerungen. Ob ich das wohl überstehen werde? Allein, mit den drei Fragen, die ich mir zur damaligen Bezugsperson, für jeweiligen Abschnitt stellen soll.
Was hat diese Person für mich getan, was habe ich für die Person getan und welche Schwierigkeiten habe ich ihr bereitet?
Die positiven Energien die ich auf der Schweibenalp vorfand, haben mich sofort das Gefühl von Geborgenheit und innerer Ruhe erfahren lassen. Ich habe mich nach dem letzten, noch in der Gemeinschaft eingenommenen Abendessen, sehr wohl gefühlt und am nächsten Morgen, habe ich mich an die Arbeit gemacht, Naikan hatte begonnen. Ich habe die Zeit, die ich wohl sonst nie für mich in Anspruch genommen hätte, sehr ernsthaft genutzt. Es sind sehr viele Gefühle in mir hochgekommen und ich war überrascht, was ich alles zulassen konnte. Da habe ich, noch einmal erfahren können, welche Abgründe in mir verborgen sind, das waren nicht immer einfache Momente, jedoch all die Vorzüge, die ich habe, gaben mir in den richtigen Augenblicken, auch wieder enorm Kraft. Ich durfte ungefähr alle eineinhalb Stunden, bei den, sehr liebenswerten Naikanleiterinnen, Antworten auf die drei Naikanfragen geben, dadurch konnte ich, auch noch Schweres, wieder loslassen. Ich bin nie so weit, in die Tiefe gegangen und habe mich dabei, letztendlich doch so glücklich gefühlt. Ich bin besser mit mir vertraut und weis in vielen Situationen, meines zukünftigen Lebens, besser mit meinen Gefühlen umzugehen.
Ich habe sehr viel Kraft und Zuversicht geschöpft, bin innerlich gereift und um eine unermessliche, universelle Erfahrung, reicher geworden.
Eine Woche Naikan ist nur das Frühlingsfest, nicht der Erntedank
Du hast nur Augen bekommen die sehen und Ohren die hören
Worte des Begründers von Naikan Ishin Yoshimoto